Tradition und Avantgarde gehen bei Audemars Piguet seit jeher Hand in Hand. Das Unternehmen beschäftigt seit Generationen talentierte Kunsthandwerker*innen, die sich unermüdlich neue Fähigkeiten und Techniken aneignen, um ihr Savoir-faire zu erweitern und neue Maßstäbe zu setzen. Diese Innovationen haben die Entwicklung der Luxusuhrenindustrie vorangetrieben.

Seit seinen Anfängen ist das Unternehmen Audemars Piguet eigene Wege gegangen und seinen eigenen Überzeugungen gefolgt. Alles begann mit der bedeutsamen Entscheidung der beiden Gründer im Jahr 1875, der aufkommenden Industrialisierung zum Trotz einzigartige Zeitmesser von Hand herzustellen. Und obwohl sie sich der Tradition verpflichtet fühlten, entwickelten sie ihre Handwerkskunst ständig weiter, nicht nur durch immer dünnere und kleinere Stücke, sondern auch durch die Nutzung neuer Technologie zur Verbesserung der Komplikationen und Funktionen.

Diesem Pioniergeist verdankt Audemars Piguet zahlreiche Weltneuheiten, wie 1892 die allererste Armbanduhr, die in Zusammenarbeit mit Louis Brandt & Frères herausgebracht wurde, und 1921 dann die flachste Taschenuhr aller Zeiten mit einem Uhrwerk von nur 1,32 mm Höhe (Kaliber 17SVF#5).

Im Laufe der Jahre wurden die technischen Revolutionen durch die Einführung fortschrittlicher Designvarianten ergänzt, welche die Uhrenindustrie in eine neue Richtung lenkten. Während 1972 die Royal Oak Stahl denselben Status wie Gold verlieh, wurden die Royal Oak Offshore (1993) und die Royal Oak Concept (2002) zu Experimentierplattformen, insbesondere für die Einführung vielfältiger neuer Materialien, z.B. von Tantal, Keramik und geschmiedetem Carbon.

Es folgen einige der jüngsten Kapitel der Innovationsgeschichte von Audemars Piguet.

Alles an der von Gérald Genta entworfenen Royal Oak, die 1972 auf den Markt kam, war revolutionär: ihr 39 mm breites, fassförmiges Gehäuse, ihre achteckige Lünette mit acht hervorstehenden sechseckigen Schrauben, ihr Zifferblatt mit guillochierter Tapisserie, ihr Armband aus facettierten Gliedern sowie ihr Korpus aus handveredeltem Stahl. In einer Zeit, da die meisten Herrenuhren rund, kleiner und in klassischen Formen aus Edelmetallen gestaltet waren, brach diese Uhr mit allen Design-Konventionen.

Gérald Genta hatte die Idee, das flachste Automatik-Uhrwerk mit Datumsanzeige der Welt (3,05 mm), das die Marke 1967 entwickelt hatte, mit einer „Rüstung“ aus robustem Edelstahl zu schützen. Dieses in der Uhrmacher-Branche ungewöhnliche Material ist wesentlich schwieriger zu bearbeiten als Gold, so dass in neue Werkzeuge und Technologien investiert werden musste. Das Gehäuse und das Armband aus Stahl erhielten einen raffinierten Dekor aus abwechselnd polierten und satinierten Veredelungen, die seitdem zum Markenzeichen der Royal Oak geworden sind. Zum ersten Mal wurde Stahl gewissermaßen in den gleichen Stand erhoben wie Gold.

Nahaufnahme des original Royal Oak-Modells

Wir fertigen bezaubernd schöne Uhren, die viele Menschenleben überdauern. Alles, was wir fertigen, ist Ausdruck der Kunstfertigkeit unserer Uhrmacher.

Jasmine Audemars

Präsidentin der Audemars-Piguet-Stiftung

Sieben Jahr Forschung und Entwicklung gipfeln in der Code 11.59 by Audemars Piguet Universelle. Das Talent vieler Mitarbeitender aus unterschiedlichen Fachbereichen ist in diesen Zeitmesser eingeflossen, der sich als Verbeugung vor der hohen Kunst der Komplikationen versteht.

In dieser Folge der AP-Talks geben Sébastian Vivas, Raphaël Balestra, Lucas Raggi, Giulio Papi und Anne-Gaëlle Quinet Einblicke in die Herstellung der kompliziertesten Uhr von AP. Sie ist ein Lehrstück zum Thema Komplikationen, Präzision und Miniaturisierung und überwindet die bisherigen Grenzen der Haute Horlogerie.

Die Code 11.59 by Audemars Piguet Ultra-Complication Universelle RD#4 ist ein außergewöhnlicher Zeitmesser, der vom Manufaktur-Kaliber 1000 angetrieben wird. Das Wunderwerk aus 1140 Bauteilen bietet 40 Funktionen, darunter eine Grande Sonnerie, eine Supersonnerie, eine Minutenrepetition, ein Tourbillon, einen Split-Seconds-Chronographen mit Flyback-Funktion, einen astronomischen Mond, Mondphasen und ein großes Datum.

So viel Know-how auf so kleinem Raum – die Entwicklung der Universelle erinnert ein bisschen an die Suche nach dem heiligen Gral. Geträumt haben wir davon schon seit 100 Jahren, ernsthaft darüber nachgedacht seit 20 Jahren. Am Ende hat es dann noch weitere 7 Jahre gedauert, bis der Traum Wirklichkeit werden konnte.

François-Henry Bennahmias

Chief Executive Officer von Audemars Piguet von 2012 bis 2023

2022 präsentiert Audemars Piguet seinen neuesten Durchbruch aus dem Bereich Forschung und Entwicklung (RD#3): Vorhang auf für die extraflache Royal Oak Automatik mit fliegendem Tourbillon! Anlass für diese Innovation ist die Jubiläumsfeier der Kultkollektion. Dieses Jubiläumsmodell aus Edelstahl in einem Durchmesser von 39 mm ist nur 8,1 mm dick und die erste „Jumbo“ überhaupt, die mit einem Automatikaufzug und einem fliegendem Tourbillon ausgestattet ist. Angetrieben wird sie vom neuen, hauseigenen, ultraflachen Automatikuhrwerk mit fliegendem Tourbillon, Kaliber 2968, das nur 3,4 mm hoch ist und in Handarbeit mit einer neuartigen Kombination traditioneller und moderner Dekorationen verziert wurde.

Eine extraflache Royal Oak mit Automatikaufzug und fliegendem Tourbillon (RD#3) in der 39 mm-Version.
Nahaufnahme eines Automatik-Uhrwerks (Kaliber 2968).

Um diese – zuvor nur für einen Durchmesser von 41 mm vorgesehene – Komplikation in dem nunmehr deutlich kleineren „Jumbo“-Gehäuse unterzubringen, mussten die Ingenieure und Uhrmacher von Audemars Piguet zahlreiche Herausforderungen meistern. In Anbetracht der extraflachen formalen Gestaltung musste dieses Modell mit Automatikaufzug und fliegendem Tourbillon kreativ überarbeitet werden, um die Komplikation an die erforderliche Höhe anzupassen. Dies gelang durch eine neue Positionierung bestimmter Komponenten. Der Tourbillon-Käfig ist aus Titan gefertigt und wurde erstmals mit einem peripheren Antrieb ausgestattet. Durch die Kombination dieser beiden Aspekte lässt sich die Energie gleichmäßiger an das Tourbillon übermitteln. Gleichzeitig wird das Regulierorgan dadurch leichter und feiner.

Die Ingenieure von Audemars Piguet haben auch die Architektur des Mechanismus umgestaltet, um die Sichtbarkeit des Tourbillons zu optimieren. Das Kaliber 2968 präsentiert sich auch mit einer neuen Hemmung. Damit lassen sich die ästhetischen Details gezielter herausarbeiten. Gleichzeitig wird ein Teil der inneren Strukturen enthüllt. Insbesondere Geometrie und Position der Unruh-Arme wurden so überarbeitet, dass das schlagende Herz der Uhr noch besser zu sehen ist. Das technische Design des Uhrwerks sorgt dafür, dass das fliegende Tourbillon auf Zifferblatt-Ebene platziert wird. Dies garantiert eine besonders eindrucksvolle Optik!

Um wie immer bis an die Grenzen des Machbaren zu gehen, wird dieses Modell im September durch eine zweite Version mit 37 mm Durchmesser für besonders zierliche Handgelenke ergänzt. Diese Ausführung erhält dann ein Zifferblatt in einer anderen Farbe.

 

Dieses extraflache Jubiläumsmodell der Royal Oak wird vom Kaliber 2968 angetrieben, dem ersten Uhrwerk mit Automatikaufzug und fliegendem Tourbillon, das die Manufaktur in einem 37 mm-Gehäuse unterbringen konnte. Der Zeitmesser aus Edelstahl ist mit einem neuen, pflaumenfarbenen Petite-Tapisserie-Zifferblatt und einem innovativen Hemmungssystem ausgestattet. So verbindet er technische Neuerungen mit akribisch ausgeführter Handwerkskunst.

Eine extraflache Royal Oak mit Automatikaufzug und fliegendem Tourbillon (RD#3) in der 37 mm-Version.
Nahaufnahme der extra-flachen Royal Oak Automatik mit ewigem Kalender

Die 2018 eingeführte Royal Oak RD#2 stellte einen neuen Rekord auf. Mit einer Uhrwerkhöhe von nur 2,89 mm und einer Gehäusehöhe von 6,30 mm avancierte die Royal Oak Ewiger Kalender Extraflach Automatik zur weltweit flachsten Automatik-Armbanduhr mit ewigem Kalender.

Der Prototyp der Royal Oak Concept Supersonnerie oder RD#1, der 2015 präsentiert wurde, stellte den Gehäuseaufbau traditioneller Minutenrepetitionen buchstäblich auf den Kopf. Die patentierte Supersonnerie-Technologie von Audemars Piguet ist das Ergebnis von acht Jahren gemeinsamer Entwicklungsarbeit mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL).

Nahaufnahme des Royal Oak Concept Supersonnerie-Gehäuses
Nahaufnahme einer Royal Oak Concept Supersonnerie

Inspiriert von der akustischen Leistung älterer Uhren mit Minutenrepetition und der Harmonie von Musikinstrumenten überarbeitete ein Team aus Uhrmachern*innen, Technikern*innen, Forschern*innen und Musikern*innen den Aufbau des Gehäuses, um eine ganz neuartige Schlagtechnologie hervorzubringen. Die einzigartige Schallstärke, Klangqualität und Tonharmonie der Supersonnerie sind ihren patentierten Gongs, ihrer Gehäusekonstruktion und dem Schlagwerkregulator zu verdanken.

Die Gongs sind nicht an der Platine befestigt, sondern an einer neuen, als Resonanzboden wirkenden Vorrichtung, die die Absorption des Schalls verhindert und klangverstärkend wirkt. Durch ein flexibleres Ankersystem verhindert der neu gestaltete Schlagwerkregulator unerwünschte Geräusche. Zudem ermöglicht die innovative Supersonnerie-Technologie eine Beschleunigung der Tonfolge.

2015 präsentierte Audemars Piguet die Royal Oak Concept Laptimer Michael Schumacher, die in Zusammenarbeit mit dem legendären Formel-1-Piloten entwickelt wurde. 2010 hatte Schumacher Audemars Piguet dazu aufgefordert, eine mechanische Armbanduhr zu entwickeln, mit der man auf der Rennstrecke mehrere Rundenzeiten in Folge messen konnte – bis dato war dies nur auf elektronischem Wege möglich.

Nahaufnahme einer Royal Oak Concept Laptimer
Nahaufnahme einer Royal Oak Concept Laptimer

Fünf Jahre später führte die Manufaktur den patentierter Laptimer ein, die über einen Einzelchronographen und zwei zentrale Sekundenzeiger verfügte, die über drei Drücker unabhängig voneinander kontrolliert werden können – den Start-/Stopp-Drücker bei 2 Uhr, den Reset-Drücker bei 4 Uhr mit Flyback-Funktion bei aktiviertem Chronographen, sowie den Laptimer-Drücker bei 9 Uhr. Mit diesem dritten Drücker kann einer der beiden Chronographenzeiger gestoppt werden, während gleichzeitig der andere Zeiger auf Null zurückgestellt und sofort wieder neu gestartet wird. Während man die Zeit der letzten Runde notiert, hat die Messung der nächsten also bereits begonnen. Dieser Vorgang kann so oft wie gewünscht wiederholt werden.