Porträt von Pheobe Hui.

2019 wurde die Künstlerin Phoebe Hui ausgewählt, zusammen mit Ying Kwok als Gastkuratorin die fünfte Art Commission von Audemars Piguet zu konzipieren. Ying Kwok war geradezum Senior Curator (Digital and Heritage) im Tai Kwun Centre for Art and Heritage ernannt worden. Huis Arbeiten prägen die erste Art Commission von Audemars Piguet, die in Asien ausgestellt wird. Sie ist im vom 25. April bis zum 23. Mai 2021 Duplex Studio von Tai Kwun zu sehen.

Die großformatige Installation „The Moon is Leaving Us“ von Phoebe Hui beleuchtet die entscheidende Rolle von Darstellungen in der Wissenschaft und in unserem Verständnis des Universums. Sie umfasst zwei große Werkkomplexe: Selena, eine eigens konstruierte Zeichenmaschine, die eine Reihe von faszinierenden Darstellungen des Mondes erstellt, und Selenite, einen kinetischen Roboter mit 48 mechanischen Armen, die parabolisch angeordnet sind und wechselnde Bilder vom Mond auf 48 Einzelbildschirme projizieren.

Die Künstlerin hat sich an den neuesten wissenschaftlichen Daten und Mondbeobachtungen inspiriert, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen. Sie überlagert historische Darstellungen mit modernsten wissenschaftlichen Bildwiedergaben, baut Roboter, die die Daten neu interpretieren und schärft das Bewusstsein für die Werkzeuge, mit denen wir die sichtbare und die unsichtbare Welt darstellen.

Hui hinterfragt die vielen unterschiedlichen Arten der Wiedergabe des Mondes und verwischt die Grenzen zwischen Wissenschaft und Poesie, so dass unsere weltweiten kulturellen Verbindungen zum einzigen natürlichen Trabanten der Erde in einem neuen Licht erscheinen.

Durch ihren erkenntnistheoretischen Ansatz fängt die Künstlerin die Melancholie ein, die mit der wissenschaftlichen Tatsache einhergeht, dass der Mond sich langsam von der Erde entfernt.

Der Mond hat einen besonderen Platz im Herzen der Menschen. Unbewohnbar und in weiter Ferne - ein imaginärer Ort, der zur Erkundung einlädt und voneinander entfernt lebende Angehörige und Freunde einander metaphorisch näherbringt. Dieses Symbol der Zukunft mit all ihren Möglichkeiten fasziniert mich, seit ich denken kann.

Phoebe Hui

Pheobe Hui.

Phoebe Hui ist eine interdisziplinäre Künstlerin und Forscherin, die sich vorwiegend mit der Beziehung zwischen Sprache, Klang und Technologie befasst. Ihre jüngsten Projekte beruhen zunehmend auf fächerübergreifenden Ideen, die der Wissenschaftsphilosophie, der Systemästhetik und dem Konzept der Unbestimmtheit entstammen.

Hui machte ihren MFA (Design Media Art) an der University of California von Los Angeles (USA). Sie erwarb außerdem einen MA in bildender Kunst am Central Saint Martins College of Art and Design in London, sowie einen BA in kreativer Mediengestaltung an der City University von Hongkong.

Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Preise, darunter: HKETO Yale-China Art Fellowship, Hong Kong Art Development Council Young Artist Award (Media Art), Asian Cultural Council Altius Fellowship, Bloomberg Emerging Artist Award, Asian Cultural Council United States-Japan Arts Program Research Fellowship, Hong Kong Art Development Council Art Scholarship und Hong Kong Design Association Design Student Scholarship. Ihre forschungsbasierten Kunstwerke und Beiträge wurden weltweit bei Veranstaltungen und an Orten wie der Ars Electronica, dem ISEA, dem MIT Media Lab, der Asian Contemporary Art Week, dem Metropolitan Museum of Art und dem International Festival of Arts and Ideas vorgestellt.